IDEE
Die Idee zu dem großformatigen Kalender „Willkommen in der Zukunft!“ entstand in unserem Atelier, nachdem wir auf Illustrationen von Frank R. Paul (1884-1963) gestoßen waren. Dieser gestaltete in den zwanziger und dreißiger Jahren Cover für die frühen amerikanischen Science-Fiction-Hefte. Paul gilt als „Grandfather of Science Fiction Art“ und als erster Künstler, der eine Raumstation und eine fliegende Untertasse visualisierte. Seltsame Flugobjekte, skurrile Erfindungen oder außerirdische Monster prägten seine Motive. Doch das Werk Frank R. Pauls ist heute zumeist nur noch SciFi-Nerds und Experten bekannt.
UMSETZUNG
Vom Paul-Virus infiziert begann unser Team, Originalausgaben der „Amazing Stories“, „Wonder Stories“ und „Air Wonder Stories“ zu sammeln. Wir wählten dreizehn Cover aus und stellten sie zu einem Kalender zusammen. Spuren der Vergänglichkeit wie Falten, Poststempel, Klebestreifen oder Risse wurden bei der reprografischen Wiedergabe bewusst belassen – sie bilden einen spannenden Kontrast zu den kühnen Zukunftsentwürfen Pauls. Dabei sind die Monatsangaben auf den Magazintiteln den Monaten des Jahres 2016 zugeordnet.
CMY no K
Bei den farbenprächtigen Kalenderblättern lohnt es sich darüber hinaus, den Fadenzähler hervorzuholen und über die ungewöhnliche Zusammensetzung der Rasterpunkte zu staunen: Sämtliche Seiten wurden im Buntaufbau gedruckt, also lediglich mit Cyan, Magenta und Yellow. Der Verzicht auf Schwarz leitet sich aus der ursprünglichen Produktion der Magazintitel ab, sie wurden aus Kostengründen mit nur drei Farben hergestellt. Dieses besondere Farbklima wollten wir nachstellen. So führten die (ebenfalls vom Paul-Virus befallenen) Mitarbeiter an der Druckmaschine zahlreiche Tests durch, um die Herausforderung sowohl bei den großformatigen Blättern als auch bei den kleinen Schriftgraden der Erklärtexte zu meistern – und die Tiefe im Druck dennoch nicht vermissen zu lassen. Die Farben, im 100er Raster gedruckt, wurden deutlich über den Standardwerten gefahren. Der Kalender begeistert so nicht nur durch Szenen einer vor 80 Jahren erfundenen Zukunft, sondern auch durch eine eigentümliche Farbwirkung!
MEHRWERT
Auf den Rückseiten der Blätter kann man Zusammenfassungen der Geschichte zur jeweiligen Illustration nachlesen. Im Kalendarium wird auf Termine internationaler Science-Fiction-Konferenzen hingewiesen. Und alle Monatsblätter lassen sich dank der durchlaufenden Mikroperforation im Seitenkopf leicht abtrennen und als Poster verwenden – für Vintage-Fans eine wunderbare Dekorationsidee!